Förderverein der Synagoge in Schwabach
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obj baubetreuung synaDie jüdische Gemeinde in Schwabach

Die jüdische Gemeinde konnte in Schwabach auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurückschauen, die bis ins Mittelalter reichte und bis zum Dreißigjährigen Krieg zum Spielball der wechselnden Interessen der jeweiligen Herrscher wurde. Von einer Synagoge ist bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Rede, allerdings ohne dass ihr Standort und ihre bauliche Gestalt bekannt wären.

Zwischen der Mitte des 16. und des 17. Jahrhunderts konnten Juden sich nicht dauerhaft in Schwabach niederlassen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden zum Wiederaufbau neben Hugenotten auch gezielt Juden angesiedelt. Parallel zum Aufstieg der Stadt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts blühte auch das jüdische Leben in Schwabach auf. Zahlreiche Juden kamen aus mittelfränkischen Orten, aber belegt ist auch die Zuwanderung einiger Wiener Juden nach ihrer Ausweisung im Jahr 1669/70.

Seit 1664 werden mit Jakob Grunam für Schwabach zuständige Landesrabbiner namentlich fassbar. Die jüdische Gemeinde hatte schon vor 1668 versucht, eine Synagoge zu bauen, erreichte ihr Ziel allerdings erst im Jahr 1685 und konnte auf dem Grundstück der heutigen Synagogengasse 6 eine Synagoge mit Vorhof bauen – der im Jahr 1800 ein Neubau folgte – und auf der gegenüberliegenden Seite ein Haus für den Rabbiner (heute Synagogengasse 7), in dessen Keller sich vermutlich das Ritualbad befand. Seit 1709 befand sich der Sitz des Markgräflich-Ansbachischen Landesrabbinats dauerhaft in Schwabach.

Heute hat der Förderverein „Synagogengasse 6 e.V.“ die Restaurierung der Synagoge in den Jahren die 2002/2003 in die Wege geleitet, die als Seminar- und Veranstaltungsraum der Städtischen Volkshochschule genutzt wird. Seit 2008 gehört das Haus Synagogengasse 10 mit der Laubhütte neben Fürth und Schnaittach als dritter Ort zum Jüdischen Museum Franken. Dort soll ein Museum eingerichtet werden, das der jüdischen Geschichte in Schwabach gewidmet ist.